In diesem Dialogschritt erfassen Sie Messwertanforderungen auf der Ebene der Markt- und/oder der Messlokation für die Vergangenheit (1 Tag und mehr) oder mit Ablesegrund für einen bestimmten Zeitpunkt. Die im Dialog angebotenen Informationen hängen davon ab, ob Sie eine Messwertanforderung für eine Markt- oder eine Messlokation erfassen. Die Erfassung der Anforderungen kann hier für alle Messarten erfolgen. Auch Messwertanforderungen für iMS (TAF6) können hierüber durchgeführt werden.
Bitte berücksichtigen Sie, dass Sie als Messstellenbetreiber der Marktlokation – solange der MSB der Marktlokation ungleich dem MSB der Messlokation ist, keine Ersatzwerte auf Ebene der Messlokation bilden dürfen. In diesem Fall sind Sie darauf angewiesen, dass der Messstellenbetreiber der Messlokation Ihnen Messwerte zur Verfügung stellt.
Für die Messlokation werden Zählerstände oder Lastgangdaten angefordert, für Marktlokationen Energiemengen, Lastgänge + Energiemenge oder Lastgänge + maximale Leistung.
Messwertanforderung für Messlokation erfassen
Messwertanforderung für Marktlokation erfassen
Die Listen in den Dialogen enthalten die Register und bei Marktlokationen auch die Netznutzungsprofile. Die Liste der Register gibt Aufschluss darüber, welche Register vorliegen und welche Messwerte erwartet werden können. Beachten Sie bei der Erfassung von Messwertanforderungen bitte folgende Richtlinien:
- Messwertanforderungen für zukünftige Lastgänge sind nicht möglich; Lastgänge gehen täglich ein.
HV24 WID 593302
Geben Sie zur Erfassung einer Anforderung für Messwerte den gewünschten Zeitraum ein.
- Erfassung von Messwertanforderungen (für die Vergangenheit oder Zukunft) mit einem Ablesegrund:
Der Messwertzeitraum darf nur einen Tag lang sein.
Ein Ablesegrund muss ausgewählt werden.
- Erfassung von Messwertanforderungen für Vergangenheitswerte:
Der Messwertzeitraum darf länger als einen Tag sein.
Der Zeitraum muss vollständig in der Vergangenheit liegen.
Es darf kein Ablesegrund angegeben werden (das Feld ist bei Zeiträumen > 1 Tag nicht verfügbar).
- Für den angegebenen Messwertzeitraum müssen ein gültiges Zählwerk und ein zuständiger Messstellenbetreiber vorliegen. Für den angegebenen Zeitraum wird geprüft, ob ein durchgehend gültiges Zählwerk bzw. eine durchgehend gültige Marktlokationsgültigkeit und Messstellenbetreiberzuständigkeit vorliegen. Werden mehrere Gültigkeiten ermittelt, muss die Messwertanforderung für die jeweiligen Zeiträume separat erstellt werden.
Wählen Sie gegebenenfalls den Ablesegrund aus.
Für Messwertanforderungen mit einem Ablesegrund für zukünftige Messwerte von kME/mME wird eine Aufgabe erstellt, damit Sie in CS.VA gegebenenfalls einen Ablesebeleg erstellen können. Damit können die Werte zu einem späteren Zeitpunkt zurückgeliefert werden.
Übernehmen Sie im Feld Messart den gewünschten Eintrag aus der zum Feld gehörigen Liste.
Die Erfassung einer Auswahl im Feld Energierichtung ist nur bei einer Messwertanforderung für zurückliegende Zeiträume möglich. Wählen Sie hier in diesem Fall Einspeisung oder Ausspeisung.
Klicken Sie auf WEITER.
Die Anforderung wird an die Dialoge der Marktkommunikation weitergeleitet und an den Messstellenbetreiber der Marktlokation versendet. Sie muss vollständig sein, damit sie beantwortet werden kann (alle Zählerstände). Die weitere Verarbeitung der Messwertanforderungen erfolgt nach folgendem Schema:
Schema: Weiterverarbeitung
Nach Erstellung einer Messwertanforderung mit einem Ablesegrund wird eine ORDERS mit dem Prüfidentifikator 17004 erstellt und an den berechtigten Marktpartner verschickt. Andernfalls wird eine ORDERS mit dem Prüfidentifikator 17102 erstellt und an den berechtigten Marktpartner verschickt.
EDIFACT-Formate im Rahmen der Marktkommunikation:
ORDERS 1.1j – Anfrage
ORDERS 2.3 – Messwerte als Antwort
ORDERS 1.1h – Ablehnung
Sobald eine Antwort auf die Messwertanforderung vom Marktpartner bzw. vom Gateway eingeht, wird diese Antwort (Erhalt der Messwerte oder Ablehnung der Messwertanforderung) entgegengenommen. Die Messwertanforderung wird abgeschlossen (akzeptiert/ abgelehnt).
Wird bei der Erstellung der Messwertanforderung ein Anwendungsfehler empfangen, wird über einen Prozess eine entsprechende Aufgabe erstellt. Im Rahmen der Aufgabenbearbeitung können Sie die Aufgabe prüfen und die Marktmeldung durch Beenden verwerfen. Andere Prozessemeldungen aus dem Geschäftsprozessbündel sind davon nicht betroffen. Sie können die Meldung jedoch auch erneut versenden, woraufhin die weitere Verarbeitung analog zur ursprünglich versandten Meldung erfolgt.
Im Erfolgsfall wird eine entsprechende Benachrichtigung erstellt.
Den Status der Marktprozesse können Sie über einen Monitor überwachen. Dabei können Sie auch prüfen, ob aktive Prozesse noch innerhalb der erwarteten Fristen liegen.
Über die Verwaltungsfunktion für Marktmeldungen können Sie die erfassten Anforderungen einsehen. Sie werden an den Messstellenbetreiber geschickt. Der Netzbetreiber kann hier die Marktmeldungen im Datenformat ORDERS 1.1 sehen. Zusätzlich können Sie den Versand über die Verwaltungsfunktion für Übertragungen prüfen. Im Geschäftsprozessprotokoll müssen entsprechende Messwerte gefunden werden. Ist dies nicht der Fall, prüfen Sie Ihre Aufgaben, um Meldungen abzulehnen oder zu akzeptieren. Nach dem Versand an Lieferanten können Sie die Messwertanforderung bearbeiten.