Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung

Im Rahmen der MaKo 2020 kommt es zur Einführung des sogenannten Lieferscheinprozesses. Dieser beinhaltet den Austausch eines Lieferscheins zwischen Netzbetreiber und Energieversorger im Vorfeld der Netznutzungsabrechnung.

Dieser Beitrag skizziert den Prozess Lieferschein und erläutert die wichtigsten Schritte und Stationen.

Die folgenden Flussdiagramme umfassen die Bereiche Initiierung des Prozesses beim CS 2.0-Netzbetreiber, Messwertverarbeitung und Marktkommunikation beim CS 3.0-Netzbetreiber und schließlich die Marktkommunikation sowie fachliche Verarbeitung beim CS 3.0-Lieferanten.

CS 2.0-Netzbetreiber: Erstellung der INVOIC

Teilprozess Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung beim CS 2.0-Netzbetreiber

Start des Lieferschein-Prozesses durch INVOIC-Erstellung

Initiiert wird der Lieferschein-Prozess durch die Abrechnung in CS.VA und die Erstellung der INVOIC-relevanten Buchungspositionen in CS.FB.

Mit der Freigabe des INVOIC-Vorlaufs ändert sich der Vorlaufstatus in CS.FB von MSCONS notwendig zu MSCONS beauftragt bis dem zugehörigen Lieferschein aus CS 3.0 zugestimmt wurde. Die entsprechende Vorgangsnummer/Dokumentennummer des zugehörigen Lieferscheins wird dabei als Parameter bei der Rückmeldung an CS.FB übergeben und als Referenz in der INVOIC für die spätere Rechnungseingangsprüfung abgespeichert.

  • CS.FB_Finanzbuchhaltung > Beleg > INVOIC-Vorlauf (Schleupen.CS-Online-Hilfe)

CS 3.0 Netzbetreiber: Erstellung und Versand des Lieferscheins

Teilprozess Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung beim CS 3.0-Netzbetreiber

Nach der Erstellung der INVOIC in CS.FB erfolgt auf der CS 3.0 Netzbetreiber-Seite die Erstellung und der Versand des Lieferscheins, wobei die folgenden Prozessschritte und Prüfungen durchlaufen werden:

Prozessmeldung

Durch die Beauftragung des Lieferscheins aus CS.FB entsteht zunächst eine Prozessmeldung. In dieser wird unterschieden zwischen den beiden Lieferscheinarten LieferscheinArbeitspreisGrundpreis und LieferscheinArbeitspreisLeistungspreis. Diese Information wird bei der Beauftragung durch CS.FB bereits übergeben.

Die Prozessmeldung kann im Dialogschritt Marktprozesse und Prozessmeldungen identifizieren beauskunftet werden. Da sie noch keinem Marktprozess zugeordnet ist, wird sie zunächst in der Tabelle Prozessmeldungen des Dialogschrittes angezeigt.

Abfrage der Energiemengen

Durch den Job Plausiblitätsprüfung für Lieferscheine durchführen wird ein Service von MWM aufgerufen, der die Energiemengen mit zugehörigem OBIS-Code, Marktlokation und Leistungszeitraum aus dem Lieferschein abfragt.

Bei dem Aufruf des MWM-Services werden verschiedene Konfigurationsparameter berücksichtigt:

  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine.MengenpruefungFuerLieferscheinNetzbetreiberAktiv_3.0
    Mit diesem Konfigurationsparameter kann die Mengenprüfung im Netzbetreibersystem aktiviert oder deaktiviert werden. Der Standardwert für diese Konfiguration lautet FALSE, d.h. es findet keine Mengenprüfung auf Netzbetreiberseite statt. 

    Bitte beachten Sie, dass dieser Konfigurationswert nur für die Mengenprüfung bei Lieferscheinerstellung relevant ist. Die erneute Mengenprüfung, die im weiteren Prozessablauf im Falle einer mengenabhängigen Ablehnung durchgeführt wird, bleibt davon unberührt.
  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.ToleranzwertFuerLieferscheinMengenPruefung_3.0
    Dieser Wert gibt an, mit welcher Toleranz die Mengen bei der Mengenprüfung abgefragt werden sollen, um Rundungsdifferenzen und Nachkommastellen bei den Abrechnungszählwerken zu berücksichtigen.
    Standardmäßig ist dieser Wert auf 1 gestellt, so dass +- 1 kWh Abweichung bestehen darf.
  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine.PruefungFuerBlindarbeitAktivNB_3.0
    Mit diesem Konfigurationsparameter kann eine Überprüfung der Blindarbeit/Blindmehrarbeit innerhalb der Mengenprüfung ausgeschlossen werden, um Benutzeraufgaben aufgrund von Abweichungen zu vermeiden, die sich durch die Blindmehrarbeit ergeben. Der Standardwert für diesen Konfigurationswert ist FALSE. Damit findet im Standardfall keine Prüfung der Blindarbeit statt.
  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine.MengenpruefungFuerLieferscheinLeistungspreisAktiv_3.0
    Dieser globale Konfigurationsparameter dient zum Ausschluss der Plausibilisierung des LeistungspreisArbeitspreis-Prinzip und ist defaultmäßig auf FALSE gesetzt. Hiermit wird die Mengenprüfung beim Netzbetreiber für den Lieferschein Arbeitspreis/Leistungspreis generell nicht durchgeführt. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn im MWM keine Lastgangdaten vorliegen.

Bitte beachten Sie, dass im Lieferscheinprozess für Pauschalanlagen beim Netzbetreiber keine Mengenprüfung gegen das MWM erfolgt. Lieferscheine für Pauschalanlagen werden dem Lieferanten direkt zugestellt.

 

Im Fall eines unterjährigen Lieferantenwechsels muss der Parameter auf TRUE gesetzt werden, damit der Lieferschein nicht abgelehnt wird.

Energiemengenversand prüfen

Parallel zur Abfrage der Energiemengen beim MWM wird vor dem Versand von Lieferscheinen geprüft, ob die zugehörigen Energiemengen über die Marktkommunikation kommuniziert wurden. Dies schließt sowohl den eigenen Energiemengenversand als auch den Versand durch einen externen Messstellenbetreiber ein. Sollten keine Energiemengen versendet worden oder diese bereits storniert sein, wird für den betreffenden Lieferschein eine Aufgabe der Kategorie Energiemengenversand prüfen erstellt. Es stehen zwei Handlungsalternativen zur Verfügung:

  • Die Aufgabe ermöglicht über das Kontextmenü den erneuten Versand der Energiemengen. Werden die Energiemengen durch diese Aufgabe nochmal versendet, wird der Lieferschein erneut geprüft und bei positivem Ergebnis automatisch für den Versand freigegeben.
  • Weiterhin kann der Lieferschein aus der Aufgabe heraus verworfen werden. Der Lieferschein wird sodann aus der Aufgabe entfernt und es entsteht die Aufgabe der Art Lieferschein ablehnen mit dem Hinweis, dass der Rechnungsstorno in 2.0 manuell vorzunehmen ist. Der Lieferschein wird sodann aus der Aufgabe herausgenommen.

Die Aufgabe wird immer vom System abgeschlossen und kann nicht manuell abgeschlossen werden!

Abgleich der Energiemengen

Die vom MWM zurückgelieferten Mengen werden unter Berücksichtigung der entsprechenden Konfigurationsschalter mit den Mengen aus dem Lieferschein verglichen. Sollten diese übereinstimmen, wird der Lieferschein per Mako 3.0 an den Lieferanten versendet.

Benutzerentscheidung bei abweichenden Mengen

Bei abweichenden Mengen wird eine manuelle Prüfungsaufgabe der Art Lieferscheindaten prüfen erzeugt. Hier werden die Mengen aus dem Lieferschein den Mengen aus dem MWM gegenübergestellt und der Benutzer entscheidet für jeden Lieferschein, ob er freigegeben oder verworfen werden soll.

  • Verwirft der Benutzer den Lieferschein, so wird eine weitere Aufgabe der Art Abgelehnte Lieferscheine (über)prüfen erzeugt. Diese Aufgabe hat rein informatorischen Charakter. Hier wird der Benutzer darauf hingewiesen, dass der Lieferschein verworfen wird und eine manuelle Rechnungskorrektur in CS 2.0 durchzuführen ist. Durch diese Rechnungskorrektur wird außerdem ein entsprechender Lieferschein-Storno ausgelöst (separater Geschäftsprozess).
  • Gibt der Benutzer den Lieferschein frei, so wird der Lieferschein per Mako 3.0 an den Lieferanten versendet. Nun wird auf die Antwort des Lieferanten gewartet. Bei Fristablauf (spätestens am 2. Werktag nach Eingang des Lieferscheins beim Lieferanten) gilt der Lieferschein als zugestimmt und die INVOIC wird freigegeben.

Offset beim Versand

  • OffsetLieferscheinVerarbeitung
    Mit diesem Konfigurationsparameter wird die Zeitzugabe in Stunden angegeben, die auf Netzbetreiberseite beim Erstellen eines Lieferscheins angegeben wird, um den Lieferschein erst nach diesem Offset an den Lieferanten zu versenden. Damit wird sichergestellt, dass genügend Zeit für die Verarbeitung der Energiemengen beim Lieferanten besteht. Standardmäßig ist dieser Wert auf 6 Stunden eingestellt.

CS 3.0 Lieferant: Empfang und Verarbeitung des Lieferscheins

Teilprozess Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung beim CS 3.0-Lieferanten

Verarbeitung der empfangenen Übertragung

Auf der Lieferantenseite wird der Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung per Mako 3.0 empfangen und verarbeitet. Die empfangene Übertragung wird dabei zuerst in eine Marktmeldung und darauffolgend in eine Prozessmeldung transformiert und durchläuft anschließend die Anwendungsfehlerprüfung. Nach positiver Anwendungsfehlerprüfung wird die Prozessmeldung direkt dem zugehörigen Marktprozess zugeordnet und entsprechend in der Tabelle Marktprozesse im Dialogschritt Marktprozesse und Prozessmeldungen identifizieren angezeigt. Mit Hilfe des Jobs Eingehende Lieferscheine gemäß EBD überprüfen werden die Lieferscheine anhand des EBD geprüft und nach erfolgter Prüfung einem Marktprozess zugeordnet.

EBD-Prüfungen

Mit Hilfe des Jobs Eingehende Lieferscheine gemäß EBD überprüfen werden die Lieferscheine anhand der EBD-Prüfungen geprüft, wobei mengenabhängige und mengenunabhängige Prüfungen durchgeführt werden. Bei den mengenabhängigen Prüfungen handelt es sich wie auch beim Netzbetreiber um die MWM-Mengenanfragen.

Bei dem Aufruf des MWM-Services werden daher auch auf Lieferanten-Seite wieder die verschiedenen Konfigurationsparameter berücksichtigt:

  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.ToleranzwertFuerLieferscheinMengenPruefung_3.0
    Dieser Wert gibt an, mit welcher Toleranz die Mengen bei der Mengenprüfung abgefragt werden sollen, um Rundungsdifferenzen und Nachkommastellen bei den Abrechnungszählwerken zu berücksichtigen.
    Defaultmäßig ist dieser Wert auf 1 gestellt, so dass +- 1 kWh Abweichung bestehen darf.
  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine.PruefungFuerBlindarbeitAktivLF_3.0
    Defaultmäßig wird dieser Konfigurationswert auch auf der Lieferanten-Seite auf FALSE gesetzt, d.h. damit findet im Standardfall keine Prüfung der Blindarbeit statt.

Bitte beachten Sie die unterschiedlichen Namen dieser Konfigurationsparameter im Netzbetreiber- und Lieferantensystem, damit diese abweichend konfiguriert werden können.

  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine. ManuellePruefungLieferscheinGrundpreisNotwendig_3.0. 
    Der Standardwert für diesen Parameter ist FALSE.
  • Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine. ManuellePruefungLieferscheinLeistungspreisNotwendig_3.0. 
    Der Standardwert für diesen Parameter ist FALSE.

    Diese beiden Parameter legen fest, ob bei den mengenabhängigen Prüfpunkten im Negativ-Fall generell Aufgaben erzeugt werden. Diese Aufgaben müssen bearbeitet werden, um eine Antwort auf den Lieferschein versenden zu können. Speziell für den AP/LP-Lieferschein ist dieser Konfigurationsschalter notwendig, wenn im LF-System keine Lastgangdaten vorliegen. In diesem Fall würden sämtliche AP/LP-Lieferscheine fälschlicherweise abgelehnt werden. Diese Situation wird durch das generelle Entstehen der Aufgaben vermieden. 

Zustimmung bei Fristablauf

Die Antwortfrist zum Lieferschein beträgt zwei Werktage. Wird innerhalb dieser Frist vom Lieferanten keine Antwort versendet, gilt der Lieferschein als (positiv) zugestimmt, ohne dass eine Antwort Lieferschein an den Netzbetreiber versendet wird. Wird der Lieferschein innerhalb der Frist verarbeitet, hängt die Beantwortung des Lieferscheins vom Ergebnis der EBD-Prüfung ab:

Positives EBD-Prüfergebnis

Sind die Prüfungen aus der EBD-Prüfung positiv, wird der Lieferschein bestätigt und die Antwort mit dem positiven Ergebnis A05 an den Netzbetreiber geschickt.

Negatives EBD-Prüfergebnis

Ist das Ergebnis negativ und es handelt sich um einen der nachfolgenden mengenunabhängigen Ablehnungsgründe

  • A01 – Marktlokation erhält keinen Lieferschein,
  • A02 – Enddatum liegt in der Zukunft,
  • A03 – Lieferscheintyp nicht identisch zur Netznutzungsabrechnungsvariante oder
  • A04 – Ablehnung überschneidender Zeiträume

so wird der Lieferschein automatisch mit einer negativen Antwort Lieferschein (IFTSTA) beantwortet. In der IFTSTA wird der zugehörige Ablehnungsgrund angegeben.

Gemäß der neuen EBD-Prüfung, die zum 01.04.2021 in Kraft getreten ist, wird bei den Ablehnungsgründen zwischen den verschiedenen Lieferscheinarten APGP (SLP-Zähler) und APLP (RLM-Zähler) unterschieden.

Mögliche Ablehnungsgründe für Lieferscheine APGP:

  • A06 – Energiemenge für Pauschalanlage falsch
  • A07 – Energiemengen vom MSB fehlen
  • A08 – mehrere Energiemengen für einen Zeitraum
  • A09 – Energiemenge widerspricht vertraglicher Logik
  • A10 – Energiemengen stimmen nicht überein

Mögliche Ablehnungsgründe für Lieferscheine APLP:

  • A11 – Energiemenge für Pauschalanlage falsch
  • A12 – Lastgänge vom MSB an der Marktlokation fehlen
  • A13 – Energiemenge entspricht nicht der vertraglich vereinbarten Energiemenge
  • A14 – Leistungsmaximum aus Lieferschein entspricht nicht dem vorliegenden Leistungsmaximum
  • A15 – Leistungsmaximum unplausibel
  • A16 – Energiemenge aus dem Lieferschein entspricht nicht der Summe aus dem Lastgang

Grundsätzlich werden die mengenabhängigen Ablehnungen (A07, A10, A12, A15, A16) automatisch vom Lieferanten an den Netzbetreiber versendet.

Der Benutzer hat jedoch die Möglichkeit, die Mengenprüfung über Konfigurationsschalter zu aktivieren, sodass eine manuelle Prüfaufgabe der Art Lieferscheinmengen manuell prüfen entsteht, wenn im Rahmen der EBD-Prüfung eine Abweichung festgestellt wird. Über die nachfolgenden Konfigurationswerte kann die manuelle Prüfung aktiviert werden:

Lieferscheine APGP: Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine. ManuellePruefungLieferscheinGrundpreisNotwendig_3.0. Der Standardwert für diesen Parameter ist FALSE.

Lieferscheine APLP: Schleupen.CS.AP.MPM.MWM.Prozessmeldungen.Lieferscheine. ManuellePruefungLieferscheinLeistungspreisNotwendig_3.0. Der Standardwert für diesen Parameter ist FALSE.

Benutzerentscheidung

In der manuellen Prüfaufgabe, die bei negativem EBD-Prüfergebnis mit mengenabhängigem Grund erzeugt wird, kann der Benutzer die Mengen prüfen und die einzelnen Lieferscheine bestätigen oder ablehnen. Bei einer Bestätigung durch den Benutzer wird somit der eigentlich negative Rückgabecode Z31 mit dem zugehörigen Ablehnungsgrund durch den positiven Rückgabecode Z30 ersetzt. In einer Ablehnung ist bei den Ablehnungsgründen ZL7ZL9 noch eine erwartete Menge anzugeben. Beim Leistungspreis/Arbeitspreis-Prinzip ist zusätzlich auch noch der Wert für das Leistungsmaximum erforderlich.

Nach der Aufgabenbearbeitung wird die entsprechende Antwort für den Lieferschein (IFTSTA) per Mako 3.0 an den Netzbetreiber übermittelt, d.h. es findet eine Transformation der zugehörigen Prozessmeldung in die Marktmeldung und aus der Marktmeldung dann die Erzeugung der Übertragung statt.

Bei einer negativen Antwort des Lieferscheins durch den Lieferanten gilt der Lieferschein zunächst als verworfen!

CS 3.0 Netzbetreiber: Empfang und Verarbeitung der Antwort

Teilprozess Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung beim CS 3.0-Netzbetreiber

Verarbeitung der empfangenen Übertragung

Auf Netzbetreiberseite wird die Antwort des Lieferanten (IFTSTA) per Mako 3.0 empfangen und verarbeitet, d.h. die Übertragung wird in eine Marktmeldung transformiert, diese durchläuft die Anwendungsfehlerprüfung und erzeugt eine Prozessmeldung. Die Antwort wird dabei dem zugehörigen Marktprozess für den entsprechenden Lieferschein zugeordnet, so dass in der Tabelle Marktprozesse im Dialogschritt Marktprozesse und Prozessmeldungen identifizieren nun beide Prozessmeldungen für den Lieferschein sowie die Antwort auf den Lieferschein in einem Marktprozess zusammengefasst angezeigt werden.

Verarbeitung der Antwort: positive Antwort

Bei Empfang einer positiven Antwort (Rückgabecode Z30) wird die zugehörige INVOIC direkt freigegeben und der Marktprozess ist somit beendet.

Verarbeitung der Antwort: negative Antwort

Bei Empfang einer Ablehnung mit Z31 wird der in der Antwort enthaltene Ablehnungsgrund ausgewertet. Die Weiterverarbeitung erfolgt in Abhängigkeit vom Ablehnungsgrund. Hierbei wird zunächst unterschieden, ob es sich um mengenabhängige (A10-A04) oder mengenunabhängige (A06 und A09–A11 und A13) Ablehnungsgründe handelt:

mengenabhängiger Ablehnungsgrund

Liegt ein mengenabhängiger Ablehnungsgrund vor, so wird für Lieferscheine vom Typ LieferscheinArbeitspreisLeistungspreis zunächst der Konfigurationswert MengenpruefungFuerLieferscheinLeistungspreisAktiv ausgewertet. Mit diesem Konfigurationswert wird die Mengenprüfung beim Netzbetreiber für den Lieferschein Arbeitspreis/Leistungspreis generell ausgeführt oder nicht ausgeführt. Der Standardwert ist FALSE, d.h. es erfolgt standardmäßig keine Mengenprüfung bei negativer Antwort. Damit die Mengen außerhalb von 3.0 geprüft werden können (im EDM), wird eine Aufgabe der Art Ablehnung auf Lieferschein prüfen erzeugt.

 

Im Fall eines unterjährigen Lieferantenwechsels muss der Parameter MengenpruefungFuerLieferscheinLeistungspreisAktiv auf TRUE gesetzt werden, damit der Lieferschein nicht abgelehnt wird.

Für Lieferscheine vom Typ LieferscheinArbeitspreisGrundpreis erfolgt dagegen bei mengenabhängigem Ablehnungsgrund immer eine Mengenprüfung über den MWM-Mengenermittlungsservice, der auch schon beim Erstellen des Lieferscheins die Mengen aus dem Lieferschein gegen die Mengen aus MWM geprüft hat. Wird dabei festgestellt, dass die Ablehnung des Lieferanten berechtigt ist, da sich die Mengen in der Zwischenzeit tatsächlich geändert haben, wird der Lieferschein verworfen. Eine Aufgabe der Aufgabenart Lieferschein ablehnen informiert den Benutzer darüber, dass die zugehörige Rechnung in CS 2.0 zu stornieren ist. Der Marktprozess wird danach geschlossen.

Sollte die erneute Mengenanfrage bei MWM ergeben, dass die Ablehnung nicht berechtigt ist, da es keine Abweichungen der Mengen gibt, wird automatisch ein Widerspruch (COMDIS) erzeugt und über die Marktkommunikation an den Lieferanten versendet.

Mit dem Widerspruch wird der Status des Lieferscheins auf zugestimmt umgesetzt. Nach Ablauf der APERAK-Frist wird die INVOIC damit freigegeben.

mengenunabhängiger Ablehnungsgrund

Handelt es sich um mengenunabhängige Ablehnungsgründe, wird eine Aufgabe der Aufgabenart Ablehnung auf Lieferschein prüfen erzeugt. Diese Aufgabe dient der bilateralen Klärung zwischen Netzbetreiber und Lieferant. Folgende Ergebnisse der bilateralen Klärung sind möglich: 

  • Beide Parteien kommen zum Ergebnis, dass die Ablehnung des Lieferanten berechtigt ist. Der Lieferschein wird somit verworfen und es wird einer Aufgabe der Art Abgelehnte Lieferscheine (über)prüfen zur Information des Benutzers erzeugt, dass eine manuelle Rechnungskorrektur in CS 2.0 durchzuführen ist.
  • Beide Parteien kommen zum Ergebnis, dass die Ablehnung des Lieferanten unberechtigt war. Der Lieferschein wird damit akzeptiert und die INVOIC kann freigegeben werden.
  • Die Parteien können sich nicht einigen und der Netzbetreiber bleibt bei seiner Meinung. Der Netzbetreiber wird die Ablehnung des Lieferanten durch einen Widerspruch (per COMDIS) abweisen. Der Widerspruch wird dann dem Lieferanten über die Marktkommunikation übermittelt.

Mit dem Widerspruch durch den Netzbetreiber wird der Status des Lieferscheins auf zugestimmt umgesetzt. Nach Ablauf der APERAK-Frist wird die INVOIC damit freigegeben.

CS 3.0 Lieferant: Empfang des Widerspruchs

Teilprozess Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung: Empfang des Widerspruchs beim 3.0-Lieferanten

Der Lieferant erhält den Widerspruch des Netzbetreibers über die Marktkommunikation. Gleichzeitig wird immer auch eine Aufgabe der Art Widerspruch Lieferscheinablehnung klären zur bilateralen Klärung des Widerspruchs mit dem Netzbetreiber erzeugt. Innerhalb dieser Aufgabe hat der Benutzer die Möglichkeit, dem Lieferschein zuzustimmen oder ihn abzulehnen. Es wird keine weitere Aktion ausgeführt. Der Geschäftsprozess ist hiermit beendet und der Marktprozess kann geschlossen werden.

Weitere Informationen: Statusmodelle Netz und Lieferant

Die folgenden Modelle geben einen detaillierten Überblick über die Status, die auf Netz- und Lieferantenseite im Lieferscheinprozess durchlaufen werden.

Detailliertes Statusmodell Netz

Detailliertes Statusmodell Vertrieb

Impressum

Herausgegeben von:
Schleupen SE

Galmesweg 58
47445 Moers

Telefon: 02841 912 0
Telefax: 02841 912-1903

www.schleupen.de

Zuständig für den Inhalt:
Schleupen SE
©Schleupen SE, Galmesweg 58, 47445 Moers

Haftungsausschluss

Möglicherweise weist das vorliegende Dokument noch Druckfehler oder drucktechnische Mängel auf. In
der Dokumentation verwendete Software-, Hardware- und Herstellerbezeichnungen sind in den
meisten Fällen auch eingetragene Warenzeichen und unterliegen als solche den gesetzlichen
Bestimmungen.

Das vorliegende Dokument ist unverbindlich. Es dient ausschließlich Informationszwecken und nicht als
Grundlage eines späteren Vertrags. Änderungen, Ergänzungen, Streichungen und sonstige
Bearbeitungen dieses Dokuments können jederzeit durch die Schleupen SE nach freiem Ermessen und
ohne vorherige Ankündigung vorgenommen werden.

Obschon die in diesem Dokument enthaltenen Informationen von der Schleupen SE mit größtmöglicher
Sorgfalt erstellt wurden, wird aufgrund des reinen Informationscharakters für die Richtigkeit,
Vollständigkeit, Aktualität und Angemessenheit der Inhalte keinerlei Gewähr übernommen und jegliche
Haftung im gesetzlich zulässigen Umfang ausgeschlossen. Verbindliche Aussagen können stets nur im
Rahmen eines konkreten Auftrags getroffen werden.

Urheberrecht

Die Inhalte des vorliegenden Dokuments sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen nur nach
vorheriger Genehmigung durch die Schleupen SE verwendet werden. Dies gilt insbesondere für die
Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen
oder Bildmaterial. Sämtliche Rechte liegen bei der Schleupen SE.

Soweit nicht ausdrücklich von uns zugestanden, verpflichtet eine Verwertung, Weitergabe oder ein
Nachdruck dieser Unterlagen oder ihres Inhalts zu Schadenersatz (BGB, UWG, LitUrhG).