In diesem Geschäftsprozessbündel finden Sie alle Aufrufe, die im Zusammenhang mit Marktlokationen für Sie relevant sind.
Hier starten Sie u.a. die Überwachung von Messwerten, mit der Sie (in der Rolle des Netzbetreibers prüfen können, welche Messwerte (Zählerstand/Lastgang) von welchem Gateway bzw. welcher Marktlokation (angezeigt wird die Zählernummer) nicht übermittelt wurden. Außerdem können hierüber Messwerte versandt werden.
Die Messwertübermittlung erfolgt bei entflochtenen Systemen kettenförmig (Interimsmodell zur Digitalisierung) gemäß der Spezifikationen nach GPKE und WiM. Das Gateway misst die Daten basierend auf TAF, erfasst die Messdaten und leitet sie zum SMGwA (Smart-Meter-Gateway-Administrator) weiter. Der SMGwA leitet die Daten an den Messstellenbetreiber. Beim Messstellenbetreiber erfolgt die Validierung, und die Daten werden gespeichert (MWM). Die erhobenen Messwerte werden im Rahmen des intelligenten Messstellenbetriebs von Zählerstandsgängen in Lastgänge umgewandelt (MWM) und an den Netzbetreiber (CS.EDI) übermittelt. Dort erfolgt die Plausibilisierung, und die Daten werden gespeichert (MWM). Ersatzwerte werden gebildet, und das Fehlerregister wird verteilt (MWM). Der Netzbetreiber sendet die Daten an alle berechtigten Martktteilnehmer (CS.NM/CS.EDI). Zum Abschluss erfolgen beim Lieferanten Abrechnung und Prognose (CS.EDI). In diesem Zusammenhang ergeben sich im System folgende Geschäftsprozesse für das Messwertmanagement:
- Turnusmäßige Messung und Übertragung von Messwerten – Messwerte versenden
- Außerturnusmäßige Messung und Übertragung von Daten (Einzelanforderung von künftigen Messwerten, TAF 6) – Messwertanforderung erfassen
- Reklamation von Messwerten – Reklamation verwalten
- Geschäftsdatenanfrage des Lieferanten zu Lastgängen von intelligenten Messstellen
Standardmäßig werden die Prozesse in Schleupen.CS wie folgt zwischen EDM und CS.MWM aufgeteilt:
Prozessaufteilung EDM und CS.MWM
Bei integrierten Systemen (Netzbetreiber und Messstellenbetreiber) findet keine Marktkommunikation zwischen Messstellenbetreiber udn Netzbetreiber statt. Hier gibt es einen direkten und vollautomatischen Anschluss der MSB- und NB-Prozesse.
Der Messstellenbetreiber der Marktlokation ist stets datenverantwortlich. Er ist zuständig für die Aufbereitung von Lastgangdaten auf der Ebene der Marktlokation anhand der ihm vorliegenden Informationen. Ferner sorgt er für den fristgerechten, sternförmigen Versand der Lastgangdaten an die berechtigten Marktpartner. Fehlende Lastgangdaten kann er beim Messstellenbetreiber der Messlokation reklamieren.
Vom Netzbetreiber werden die Lastgangdaten der Marktlokation für die Netzentgeltabrechnung und die Bilanzkreisabrechnung verwendet. Er ist nur empfangsberechtigt und kann Lastgangdaten weder eigenständig aufbereiten (keine Ersatzwertbildung) noch an andere Marktpartner übermitteln. Fehlende Daten kann er (als Empfänger der sternförmigen Marktkommunikation) allerdings beim Messstellenbetreiber der Marktlokation reklamieren.
Beim Lieferanten fließen die Lastgangdaten der Marktlokation in die Endkundenabrechnung ein und werden bei der Plausibilisierung von Lieferscheinen verwendet. Auch der Lieferant ist empfangsberechtigt und darf Lastgangdaten weder eigenständig aufbereiten noch an andere Marktpartner versenden. Allerdings kann er fehlende Daten ebenfalls beim Messstellenbetreiber der Marktlokation reklamieren.
Der Übertragungsnetzbetreiber verwendet die Lastgangdaten der Marktlokation innerhalb der Bilanzkreistreue und ist ebenfalls empfangsberechtigt. Er darf wiederum keine eigenständige Aufbereitung der Lastgangdaten vornehmen. Ebenso kann sie nicht an andere Marktpartner übermitteln. Fehlende Lastgangdaten kann er beim Messstellenbetreiber der Marktlokation bilateral anzeigen.
Alle berechtigten Marktpartner (Lieferant(en), Netzbetreiber, Übertragungsnetzbetreiber) erhalten die Lastgangdaten auf Marktlokationsebene vom Messstellenbetreiber der Marktlokation. Die Lastgangdaten auf Marktlokationsebene errechnen sich aus Lastgangdaten auf Messlokationsebene. Bei einer 1:1-Beziehung zwischen Messlokation und Marktlokation werden die Lastgangdaten der Messlokation 1:1 auf der Ebene der Marktlokation aufbereitet. Im Fall einer komplexen Beziehung zwischen Messlokation(en) und Marktlokation werden die Lastgangdaten der Messlokation anhand einer Berechnungsformel auf der Ebene der Marktlokation errechnet.