Clearing

Über das Messwertclearing können Sie sich einen Überblick über den Status der im Portal empfangenen Messwerte verschaffen. Infolge der Plausibilisierung (im Vergleich zu historischem Verbrauch/JEP, Vollständigkeit HT/NT) gelangen nur valide Messwerte nach CS.MWM. Im Messwertclearing werden Messwerte/Messwertbündel ausgewiesen, die nicht automatisiert in CS.MWM übernommen werden konnten. Diese Messwerte erhalten hier einen fehlerhaften Status und müssen manuell bearbeitet werden. 

Alle nicht verarbeitbaren Messwerte werden an dieser Stelle zentral gebündelt. Für gängige Korrekturen gibt es Regeln (OBIS-Code-Mapping, Abschneiden von Nachkommastellen, Runden, Korrektur von Uhrzeiten etc.). Außerdem sind manuelle Korrekturen möglich. 

Im Messwertclearing als fehlerhaft ermittelte Messwerte müssen hier geprüft und geklärt werden. Dies ist Bedingung für die Weiterleitung an CS.MWM.

Kanäle im Messwertclearing

Sie können die Verarbeitung der im Messwertclearing empfangenen Messwerte durch Aktivierung unterschiedlicher Kanäle steuern.

Kanäle im Messwertclearing

Folgende Empfangskanäle stehen bereits zur Verfügung und können per Power-Shell-Befehl aktiviert werden:

  • Zählerstandsübermittlung aus CS.NM
    • Empfang von Messwerten aus der Marktkommunikation
    • Zählerstände und Stornos
    • Energiemengen und Stornos
  • Lastgangdaten
  • Empfang von Lastgangdaten aus der Zählerfernauslesung (ZFA)
  • Empfang von Lastgangdaten vom Smart-Meter-Gateway-Administrator (SMGwA)

Seit Einsatz der HV21 müssen alle alle fehlerhaften Messwerte aus CS.NM im Messwertclearing des Portals bearbeitet werden.

Die Bearbeitung fehlerhafter Messwerte erfolgt ausschließlich über das Messwertclearing. Sie werden nicht durch Aufgaben über fehlerhafte Messwerte informiert.

Kanal CS.NM Zählerstandsübermittlung

Prozessablauf: Clearing über den Kanal CS.NM Zählerstandsübermittlung

Kanal Marktkommunikation

Nach der Aktivierung des Kanals werden alle empfangenen Messwerte (Zählerstände, Stornierungen von Zählerständen, Energiemengen, Stornierungen von Energiemengen, Lastgangdaten) aus der Marktkommunikation im Messwertclearing geprüft, bevor sie im Messwertmanagement verwaltet und verarbeitet werden.

Prozessablauf: Clearing über den Kanal Marktkommunikation

Kanal Zählerfernauslesung

Der Kanal Zählerfernauslestung ist nur für Netzmandanten aktivierbar. 

Nach der Aktivierung werden alle importierten Lastgangdaten aus der Zählerfernauslesung (ZFA) im Messwertclearing geprüft, bevor sie im Messwertmanagement verwaltet und verarbeitet werden. 

Prozessablauf: Clearing über den Kanal Zählerfernauslesung

Prozessablauf im Clearing

Somit können Sie auch die nicht im Messwertmanagement verarbeitbaren Messwerte im Überblick darstellen, deren Datenqualität beurteilen und gegebenenfalls bearbeiten. Sie können an zentraler Stelle alle Messwerte sehen, bevor sie in CS.MWM übernommen werden und stellen sicher, dass nur valide und vollständige Messwerte weiterverarbeitet werden. Nicht valide Messwerte können Sie korrigieren und bearbeiten. Fehlerhafte Messwerte (beispielsweise bezüglich des Messwertzeitpunkts oder der Stammdaten) können geändert/gelöscht und anschließend ohne Datenverlust verarbeitet werden.

Darüber hinaus können Messwertbündel neben der manuellen Korrektur regelbasiert korrigiert werden.

Während der Prüfung der Messwerte wird versucht, alle Messwerte eines Messwertbündels auf denselben Datenbestand zu normieren. Dabei findet nur bei eindeutiger Datenlage eine automatisierte Interpretation und Anpassung der Messwerte durch das Clearing statt. Folgende Werte werden in diesem Fall gesetzt:

  • Freigabestatus in Abhängigkeit vom Messstellenbetreiber (MSB)
  • Ablesegrund/Ableseerfassungshinweis
  • Maßeinheit
  • Messwertdetails bei Stornierungen

Die Normierung von Messwerten wird vor allem bei einer Gerätewechselkonstellation angewendet und nur bei klarer Datenlage automatisch durchgeführt. Bei unklarer Datenlage schlägt die Prüfung fehl, und das Messwertbündel muss manuell im Clearing bearbeitet werden.

Nicht mehr benötigte Messwertbündel, deren Historie und gegebenenfalls Daten können über den Job Löschen von Messwertbündel aus der Dateiablage entfernt werden, um so den Speicherverbrauch des Messwertclearings zu reduzieren.

Prüfkonzept

Messwerte/Messwertbündel durchlaufen mehrere Prüfschritte, bevor sie valide und vollständig sind. Das Prüfkonzept legt die Reihenfolge der Prüfschritte fest.

Prüfkonzept für das Clearing

Schlägt eine Prüfung für ein Messwertbündel fehl, erhält das Messwertbündel einen entsprechenden Clearingstatus. Es wird nicht an CS.MWM weitergeleitet und kann hier manuell bearbeitet werden. Die Prüfung wird gestoppt, sodass nachfolgende Prüfschritte in diesem Fall nicht mehr ausgeführt werden. Nach der Korrektur erfolgt eine neue Prüfung, bei der die weiteren Schritte durchlaufen werden. Möglicherweise muss ein Messwert demnach mehrfach korrigiert werden. Nach jeder Korrektur müssen die Messwertbündel manuell erneut der Messwertprüfung übergeben werden. Erst nach vollständig erfolgreicher Prüfung werden die Messwerte in CS.MWM übernommen.

Syntaktische Prüfung: Syntaktisch fehlerhaft

Hier wird überprüft, ob alle Pflichtfelder zum empfangenen Messwertbündel einen Eintrag enthalten:

  • Messlokation null
  • OBIS-Code null
  • Messwert null
  • Einheit null
  • Messwerte im Status Ersatzwerte müssen gültige Statuszusatzinformationen haben

Inhaltliche Prüfung: Inhaltlich fehlerhaft

Dieser Prüfschritt ermittelt, ob alle Stammdaten für das Messwertbündel in CS.MWM bekannt sind:

  • Messlokation unbekannt, zu kurz 31-stellig
  • OBIS-Code nicht an Messlokation
  • Gerät unbekannt
  • Messwertstatus gültig
  • Gültige Einheit (kWh + kvarh)
  • Einheit passend zum Zählwerk

Normierungsschritt: Wartend, Datenlage unklar

Dieser Schritt beginnt mit folgenden Aktionen:

  • Versuch, alle Messwerte auf denselben Datenbestand zu normieren
  • in Abhängigkeit vom Eingangskanal gibt es eine andere Datenlage

Falls nicht vorhanden, werden folgende Werte eingestellt:

  • Freigabestatus in Abhängigkeit des Messstellenbetreibers
  • Ablesegrund/Ableseerfassungshinweis
  • Einheit
  • Messwertdetails für Stornierung

Der Normierungsschritt prüft folgende Einstellungen:

  • Zählerwechselprüfung innerhalb von y Tagen: Zählwerkeinbau und Ausbau innerhalb von y Tagen => nur in diesem Fall liegt ein Gerätewechsel vor
  • richtiges und gültiges Zählwerk muss in CS.MWM existieren
  • noch nicht in MWM befindliche Zählerstände für Zählerwechsel führen zu inhaltlich fehlerhaftem Messwertbündel
  • Konfigurationswert Y = ZaehlerstandAblesungIntervallEinbauAusbau
    (Y bezieht sich auf die Anzahl Tage, die zwischen Ausbau und Einbau liegen dürfen, damit das System diese Zählerstände als Gerätewechsel speichert)

Normierungsschritte

Vollständigkeitsprüfung: Unvollständig

Ein Messwertbündel zu einer Messlokation ist vollständig, wenn alle Messwerte gemäß folgender Bedingungen vorliegen:

  • je Messart Zählerstand
  • je Energierichtung
  • je Messwertzeitpunkt
  • je Ablesegrund
  • je Ableseerfassungshinweis

Messwerte für inaktive Zeiträume sind ausgenommen.

Eingehende Messwerte werden automatisch vervollständigt.

DT-Gerät: wird nur x.8.1 geschickt => warten, bis der Wert für x.8.2 eingeht

Plausibilisierung: Unplausibel

Durchführung für:

  • Kanal Ablesesteuerung
  • Kanal Zählerstanderfassung (Kundenserviceprozesse)
  • vollständige Messwertbündel (ausschließlich)
  • Implementierte Plausibilitätsprüfungen
    • Jahresverbrauch
    • Jahresenergieprognose

Zählerstände werden aus CS.VA nicht erneut in den Markt versendet, wenn sie bereits in CS.MWM vorliegen. Falls ein Marktpartner um den erneuten Versand einer Ablesung bittet, können Sie sie ausschließlich aus CS.MWM erneut versenden.

Clearingstatus

Status Beschreibung Prüfung Manuelle Bearbeitung notwendig
Angelegt Messwertbündel noch ungeprüft   Nein
Syntaktisch fehlerhaft Messwertbündel syntaktisch fehlerhaft

Messlokation nicht angegeben
Obis-Code nicht angegeben
Messwert nicht angegeben
Statuszusatzinformation fehlt bei Ersatzwert

Ja
Inhaltlich fehlerhaft Messwertbündel enthält inhaltliche Fehler Messlokation in CS.MWM nicht bekannt
OBIS-Code an Messlokation in CS.MWM nicht bekannt
Messwertstatus in CS.MWM unbekannt
Einheit aus Messwertbündel passt nicht zu Zählwerk in CS.MWM
Ja
Wartend, Datenlage unklar Datenlage des Messwertbündels beim Gerätewechselprozess unklar Fehlende Daten können per Regel gesetzt werden, wenn dies die Datenlage zulässt Ja
Unplausibel Messwertbündel durchläuft mehrere Plausibilitätsprüfungen Prüfung gegen den Jahresvorverbrauch der Messlokation
Prüfung gegen die Jahresenergieprognose
Ja
Datenlage geklärt, manuell Messwertbündel manuell in Status Datenlage geklärt gesetzt und neu zugestellt Manuelle Prüfung von Ablesegrund beim Gerätewechsel Nein
Plausibel, manuell Messwertbündel manuell in Status Plausibel gesetzt und neu zugestellt   Nein
Verworfen, neu gebündelt Messwertbündel vom System neu gebündelt Kommt zu einem unvollständigen HT-Wert der zugehörige NT-Wert im Messwertclearing an, werden beide Messwerte in einem Messwertbündel neu zusammengefasst
Die alten Messwertbündel erhalten Status Verworfen, neu gebündelt
Nein
Verworfen Messwertbündel wurde verworfen und wird nicht in CS.MWM verarbeitet Manuelle Statusumsetzung möglich
Automatische Statusumsetzung, wenn Messwertbündel doppelt vorliegt
Nein
Erfolgreich Messwertbündel wurde erfolgreich geprüft und in CS.MWM gespeichert   Nein

 

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